Auf dem Öjendorfer Friedhof befindet sich ein Italienischer Kriegsgefangenfriedhof
2014 hat der Hotelier Manfred Hessel-Stahl dort Informationstafel an dem Ehrenfeld eingeweiht. Diese Informationen können sie auch hier herunterladen (deutsch-italienisch) Sollte der link nicht funktionieren finden Sie diese Broschüre auch hier: http://www.friedhof-hamburg.de/fileadmin/Dateien/bilder/oejendorf/pdf/Ital_Ehrenanlage.pdf
Weitere Informationen finden Sie auch
auf der Webseite des Öjendorfer Friedhofs:
http://www.friedhof-hamburg.de/oejendorf/sonderanlagen/italienische-ehrenanlage/ |
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Die virtuelle Luruper Geschichtswerkstatt sucht gemeinsam mit der Willi-Bredel-Gesellschaft nach Augenzeugen bzw. Überlebenden und ihren Nachkommen:
Hamburger Geschichtswerkstätten suchen Überlebende des deutschen Faschismus, die als Militärinternierte oder Zwangsarbeiter nach Hamburg deportiert wurden
Es ist lange her, dass Deutschland gegen Italien
Krieg führte. Fast ein Menschenalter. Manche alte Italiener sind von diesem
Krieg für ihr Leben gezeichnet worden, für viele gibt es bis heute
kein Vergessen. In den Jahren 1943 bis 1945 wurden auch in Hamburg viele Italiener
als Militärinternierte zur Zwangsarbeit in Lagern gezwungen. Viele wurden
bis in den Tod geschunden. Dokumentiert sind in Sterbelisten der Ehrengräber
der italienischen Militärinternierten Hunderte Namen überwiegend junger
Männer. Über die Erlebnisse dieser Menschen ist in Hamburg bis heute
so gut wie nichts bekannt. Wir wissen kaum etwas von Überlebenden oder
Angehörigen. Die Erinnerung an italienische Militärinternierte ist
in der Bevölkerung fast verloren gegangen.
In vielen Stadtteilen Hamburgs, in Barmbek, Fuhlsbüttel, Bahrenfeld, Lurup,
Altona, in der Kriegsindustrie, in der Bauwirtschaft, mussten Männer, teilweise
auch Frauen italienischer Herkunft unter erbärmlichen Bedingungen zwangsarbeiten.
Wir möchten, dass die Erinnerung daran nicht verloren geht. Wir sind Forscher
und Forscherinnen aus den Hamburger Geschichtswerkstätten, die es sich
zur Aufgabe gemacht haben, die Vergangenheit der Nazi-Herrschaft in den einzelnen
Hamburger Stadtteilen zu dokumentieren und der Bevölkerung zu vermitteln.
Wir setzten uns ein für eine antifaschistische Politik gegen Militarismus
und Chauvismus. Wir möchten dazu beitragen, die Erinnerungen an die unzähligen
faschistischen Verbrechen in den einzelnen Stadtteilen wach zu halten und hoffen
so daran mitzuwirken, dass sich in Deutschland nie wieder eine faschistische
Bewegung breit machen kann.
Wir suchen Überlebende der faschistischen Lager in Hamburg, die als italienische
Militärinternierte oder als Zwangsarbeiter arbeiten mussten und bereit
sind, über ihre Erfahrungen zu berichten. Wir suchen ebenfalls Angehörige,
die uns etwas über das Schicksal italienischer Militärinternierter
in Hamburg erzählen können. Wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen möchten,
schreiben Sie an
Willi-Bredel-Gesellschaft
Im grünen Grunde 1c
22335 Hamburg
Fax 0049 (0) 40 59 11 07
oder an
Anke Schulz
lurup@gmx.de
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Im Folgenden die italienische Übersetzung:
Vorremmo chieder Le il favore di pubblicare
il testo seguente nella Sua rivista: Siamo ricercatori e ricercatrice degli
studi storiografici di Amburgo e siamo alla ricerca di testimoni di lavoratori
forzati o di mediatori militari.
E passato molto tempo da quando la Germania è stata in guerra contro
l`Italia, quasi una generazione. Alcuni vecchi italiani portano ancora dentro
di loro i segni di questa guerra che ancora non hanno dimenticato. Negli anni
dal 1943 al 1945 anche ad Amburgo tanti italiani sono stati costretti come militari
internati ai lavori forzati nei campi. Tanti sono stati strappazzati fino alla
morte. Sulle tombe dei cimiteri d`onore centinaia di nomi, in prevalenza giovani,
sono documentati. Sugli avvenimenti di questi uomini, qui ad Amburgo fino ad
oggi, tutto è quasi sconosciuto.
In tanti quartieri di Amburgo come Barmbek, Fuhlsbüttel, Bahrenfeld, Lurup,
Altona, uomini e donne di origine italiana sono stati costretti a lavorare in
pessime condizioni nell`industria della guerra e nell`edilizia.
Vorremo che la memoria storica su quanto è successo non vada persa e
perciò desideriamo documentare il passato della dittatura nazista nei
singoli quartieri e trasmetterlo alla populazione.
Ci muoviamo per una politica antifascista contro il militarismo e lo sciovinismo.
Vogliamo perciò contribuire a mantenere viva la memoria di questi innumerevoli
delitti. Con ciò desideriamo impedire la nascità di un nuovo movimento
fascista in Germania.
Pertanto siamo alla ricerca di sopravissuti italiani nei campi di Amburgo che
siano disposti a raccontare le proprie esperienze. Inoltre, ci rivolgiamo anche
ai parenti di queste vittime.
Coloro che desiderano raccontare le proprie
storie, sono preghati vivamente di contattarci, scrivendo ai seguenti recapiti:
Willi-Bredel-Gesellschaft
Im grünen Grunde 1 c
22335 Hamburg
Fax: 0049 (0) 40-591107
risp.:
Anke Schulz
lurup@gmx.de
Con distinti saluti
Anke Schulz
Vielen Dank an das Stadtarchiv Bozen und der Hinweis auf Orazio Leonardi. Seinen Bericht unter anderem über ein Internierungslager auf dem Grasbrook in Hamburg ist hier auf Italienisch nachzulesen, siehe
http://www.bpi.claudiaugusta.it/memorialistica_detail.cfm?id=19
Lager für Italienische Militärinternierte in Eidelstedt
Ein von mir 2002 interviewter Augen - und Zeitzeuge,
ein ehemaliger Anwohner, der damals 8 Jahre alt war, erinnert sich an ein Lager
mit italienischen Militärinternierten in der Nähe der heutigen Bankstraße
in Eidelstedt, also in der Nähe des Friedrichshulder Weges.
"Das Lager für italienische Militärinternierte war bei uns in
der Bankstraße (auf der linken Seite hinter der Nr. 25) auf einem ehemaligen
Eisenbahnersportplatz, wo auch noch ein Lager mit Russen (mit Frauen und Kinder,
bewacht von sog. »Volksdeutschen«, d.h. Russlanddeutschen) untergebracht
war. Die Italiener waren eingezäunt und auf Hungerration gesetzt. Ich habe
da unglaubliche Szenen in Erinnerung. Die Russen durften frei herumlaufen und
kriegten auch zu essen und zu trinken, wir sagten: damit sich die Italiener
ärgern. Dafür stanken sie entsetzlich nach Lysol. Auch mussten Juden
vor unserer Tür (Nr. 21) einen Panzergraben ausheben."
Das Lager in der Bankstraße umfasste etwa 20 italienische Militärinternierte.
"Ich erinnere, dass die Italiener die Abwässer aus ihrer eigenen Baracke
- das war ne größere Baracke - auffingen in Töpfen oder Helmen
und darin dann die Brennnesseln, die auf dem Grundstück wuchsen, gekocht
haben. Die bettelten nicht um so was wie Taschentücher wie die Zwangsarbeiter
aus der Ukraine, sondern die wollten Brot haben und was zu essen, das heißt,
die müssen gehungert haben, die müssen gehungert und gedurstet haben."
Auch beim Wiederaufbau von Luruper Eigenheimen, die durch Kriegseinwirkung zerstört
worden waren, wurden vermittels eines Unternehmens, dass ausländische Zwangsarbeiter
beschäftigte, Italiener eingesetzt. Es kann vermutet werden, das italienische
Militärinternierte auch in Luruper und Eidelstedter rüstungsrelevanten
Betrieben Zwangsarbeit leisten mussten. Mit dem Argument der steigenden Einwohnerzahl
Lurups begann ab 1938 ein verstärkter systematischer Ausbau der Infrastruktur,
bei dem auch Kriegsgefangene eingesetzt wurden.
Möglicherweise wurden von Luruper Unternehmen, wie dem damals rüstungsrelevanten Unternehmen Christiansen & Co., italienische Militärinterierte als Zwangsarbeiter eingesetzt. (siehe auch Frederike Littmann, Literaturhinweise)
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